Der Flohzirkus, eine alte Tradition
Der Flohzirkus ist eine Jahrmarktattraktion aus längst vergessenen Zeiten, doch liegen seine Ursprünge in weit früherer Zeit. Schon 1578 hat Mark Scaliot einem Floh eine Kette umgebunden. Die ersten, die sich mit Flöhen auf diese Art befassten waren Uhrenmacher, die so ihre Geschicklichkeit zur Schau stellten. So wurde auch 1742 in London über Mr. Boverick berichtet, der Flöhe kleine Kutschen ziehen ließ. Ein paar Jahre später berichtet Henry Mauclerc er hätte eine kleine Elfenbein – Kutsche gesehen, die von einem Floh gezogen wurde.
Um 1833 gab es dann die ersten beworbenen Flohzirkus Aufführungen in England auf den dortigen Jahrmärkten. Louis Bertolotto ist wohl der bekannteste Flohzirkusdirektor des 19. Jahrhunderts. Er reiste mit seinem Flohzirkus durch ganz Europa, gastierte in Städten wie Paris und London. Ihm folgten viele weitere die Flohzirkusse präsentierten.
Gut 100 Jahre hielt diese Tradition an und Flohzirkusse gehörten zu den Hauptattraktionen auf Jahrmärkten für die Besucher in England. Eine Ausnmahme bildet der Flohzirkus des „Belle Vue Zoological Gardens“ der 1970 seine Pforten schloss. Wenige Flohzirkusse überlebten in den USA bis etwa 1960.
Auch bekannt ist die Familie Torp, welche schon in den 20er Jahren mit einem Flohzirkus durch Europa reiste.Nach einer Ägyptenreise gründete dann William Torp mit seiner Frau Else im dänischen Freizeitpark Tivoli in Kopenhagen einen Flohzirkus, der 1974 seine letzte Vorstellung gab. Auch sein Sohn trat in seine Fußstapfen und machte Aufführungen in den USA und auf den Canaren.
Heutzutage Ist diese Tradition völlig ausgestorben, bis auf wenige Zirkusse die noch weltweit ihr Publikum in den Bann ziehen.